Vogelklang 2023
Felix-Mayer_Dose_web.jpg

INSTALLATION "CAPRI CODE"

Klanginstallation von Felix Mayer


Samstag 30.April 11 Uhr - Sonntag 1.Mai 15 Uhr
 

Die Klanginstallation CAPRI CODE setzt sich mit den wechselseitigen Beziehungen von Natur und Kultur auseinander. Aus acht in einem Baum hängenden und mit Lautsprechern ausgestatteten  Konservendosen reflektiert die Komposition Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Klängen (vordergründig) gegenteiligen Ursprungs.

Das verwendete Klangmaterial entstand zu einem großen Teil, während Felix Mayers’ Residenzaufenthalt im Kunstverein “Global Forest e.V.” im Dezember 2021 und setzt sich zusammen aus Aufnahmen der winterlichen Klanglandschaft St. Georgens und der näheren Umgebung sowie Aufnahmen von Uhren und “Laufgeräuschen” historischer Musikwiedergabegeräte aus dem “Deutschen Phonomuseum”. Geräusche von knirschendem Eis und schmelzendem Schnee treten in Dialog mit dem Ticken von Kuckucksuhren und ratternden Federwerken von Phonographen und Grammophonen; und die gesamte Installation mit der Klanglandschaft des Stöcklewalds.

Neben kontrastierender Gegenüberstellung und der Gleichzeitigkeit von Korrespondierendem wurden offenkundige Unterschiede durch simple, analoge Manipulation einander angenähert.
 
Hierzu wurden die in St. Georgen gemachten Aufnahmen durch Abspielen und erneutes Aufnehmen durch verschiedene “Dosentelefone” transformiert. Aus der Verwendung verschiedener Materialkombinationen (Konservendosen, Plastik- und Pappbecher und Bind- und Nylonfäden und Drähte (Kupfer, Messing, Alu) in verschiedenen Durchmessern) bei der Gestaltung der “Telefone” resultiert ein vielfältiges Klangmaterial. Die verschiedenen Eigenschaften der verwendeten Materialien fungieren wie Filter und betonen durch ihre Eigenresonanz einzelne Frequenzbereiche besonders, während andere teilweise stark abgeschwächt werden. Weiter wird durch das Ausschwingen der Drähte und Schnüre ein quasi analoger Hall dem Originalklang hinzugefügt.

Felix Mayer beschäftig sich seit 2020 in verschiedenen Projekten mit (digitaler) Kommunikation ausgehend von pandemiebedingten Verschiebungen und Verfremdungen und den Erfahrungen von Isolation, Vereinzelung und des Auseinandersetzens mit dem Verhältnis von Nähe und Distanz. Dabei erforscht er unter anderem die Möglichkeiten, die sich durch Bearbeitung, Verfremdung und Gestaltung von Klangmaterial mit Dosentelefonen ergeben.