INSTALLATION "Ordnung schaffen"
Installation von Amarin Lawton
Samstag 30.April 11 Uhr - Sonntag 1.Mai 15 Uhr
Eine Verkehrsampel im Wald.
Flackert auf, leuchtet.
Rot und Grün zusammen.
Die Absicht des Menschen, alles zu ordnen, zu kategorisieren, in eine Kiste zu zwängen, ihnen Regeln aufzuerlegen, ist nicht neu.
Schon seit Langem halten wir Tiere in Gefängnissen, beuten sie aus, modifizieren sie nach unserem belieben.
Boden wird betoniert, Fassaden werden verglast, Rollrasen ausgelegt und der Papagei in seinem Käfig immer und immer wieder mit denselben Sätzen beschallt, damit er doch endlich reden möge.
Was wollen wir nur mit unserem Kontrollwahn bezwecken?
Was hat eine Verkehrsampel im Wald zu suchen?
Für neue Autobahnen ziehen Rodungsmaschinen durch die Wälder, das heulen der Motorsägen übertönt die Grieg’sche Morgenstimmung, ein Rotkehlchen liegt platt unter dem Reifen.
Die Natur soll unseren Regeln folgen. Gesetz ist Gesetz!
Liebe Frau Amsel, haben Sie denn eine Baugenehmigung für ihr Nest? Nein?
Eine Abrissbirne schwingt sich durch den Wald.
Endlich Ordnung schaffen, das heillose Chaos der Tiere in den Griff kriegen.
Und wenn sie sich nicht daran halten, müssen sie mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen.
Vergessen wir da nicht etwas?
Was sind wir denn?
Die Ampel schaltet auf Gelb.
Die Amsel denkt sich: Das schaff ich noch